Beinahe ideal
Eines der meistzitierten Tucholsky-Bonmots ist sicherlich der Anfang des Gedichtes „Das Ideal“:
Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Theobald Tiger: „Das Ideal“, in: Berliner Illustrirte Zeitung, 31.7.1927, Nr. 31, S. 1256.
Wobei es die dritte Zeile auch in der Variante „vorn die Ostsee, hinten die Leipziger Straße“ gibt („Die Kunst, falsch zu reisen“, in: Uhu, 1.7.1929, S. 12.). Beide Versionen werden aber längst nicht so häufig zitiert wie die Westberliner Variante „Vorne Kudamm, hinten Ostsee“, die aber den Nachteil hat, nicht von Tucholsky zu stammen.
Fast richtig macht es daher die Welt, die sich einer CD-Präsentation für eine Kurzform der Gedichtanfangs entscheidet: „Ja, das möchste: vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“.
[…] Berliner Tagesspiegel hat es nun aber nicht nur geschafft, wie üblich, die Friedrichstraße durch einen bekannteren Straßennamen zu ersetzen. In einem Text in der […]
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