Erledigte Besprechungen
Der Patmos-Verlag hat im Juni ein Hörbuch mit Tucholsky-Texten neu aufgelegt und sich damit eine Reihe recht wohlwollender Besprechungen eingehandelt. So auch von Wiglaf Droste, der sich in der „Frankfurter Rundschau“ schon das ein oder andere Mal einem Hörbuch mit Tucholsky-Bezug gewidmet hat. In diesem Fall ist Droste des Lobes voll für den Sprecher Dieter Mann, der auf der CD „Unerledigte Konten“ die Texte so „unabgelatscht“ präsentiere, wie sie es verdienten. Mann gelinge es sogar „Tucholsky-Klassiker lebendig werden zu lassen, die von Stumpf-ist-Trumpf-Gesellen wie Lutz Görner zu Tode rezitiert wurden“.
Ähnlich positiv äußerte sich auch Jürgen Balitzki vom Kulturradio des RBB über die Aufnahmen:
Schon das erste Stück dieser CD – Der Portier vom Reichskanzlerpalais – stellt uns Tucholsky als zupackenden Zeitkritiker vor, der Machtwechsel aus der Pförtnerloge betrachten lässt. Die Regierungen kommen und gehen – der Pförtner bleibt.
Und um zu überprüfen, ob Droste und Balitzki mit ihrem Lob richtig liegen, sollte man sich einfach den „Portier vom Reichskanzlerpalais“ als Probe selbst anhören.
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[…] Nach seinem Hörbuch "Unerledigte Konten" hat Schauspieler Dieter Mann eine weitere CD mit Texten von Kurt Tucholsky aufgenommen. Sie heißt "Wenn tot, werde ich mich melden" und enthält laut Verlagsangaben Tucholskys "letzte Briefe". Zusammen mit anderen gesprochenen Briefen hat Jens Sparschuh sich die Doppel-CD für den Tagesspiegel angehört: Auch wenn sich Tucholsky selbst am Ende seiner Briefe oft als einen "aufgehörten Dichter" bezeichnete – seine Briefe beweisen das Gegenteil. Sie funkeln vor Ironie, sind stilistisch brillant, enthalten rasch hingeworfene Reflexionen ebenso wie detaillierte Analysen. Er schreibt über Gott ("Gott ist groß, mir zu groß") und die Welt (Paris: "Hier ist man nicht einsam, wenn man allein ist."). Manch eine seiner Feststellungen ist von erstaunlicher Aktualität: "Der Sozialismus wird erst siegen, wenn es ihn nicht mehr gibt." […]
Pingback by Sudelblog.de - Das Weblog zu Kurt Tucholsky » Sprechen, schreiben, hören — 3.11.2007 @ 15:21