Einer zu viel
Die „Frankfurter Rundschau“ widmet sich heute dem 22. Hanauer Theaterfestival, das am vergangenen Mittwoch begonnen hat. Den Auftakt machte eine Produktion des Bad Nauheimer Theaters Alte Feuerwache, die im April Premiere hatte. Das Stück „2 Berliner“, gemeint sind Kurt Tucholsky und Rio Reiser, wurde damals von der lokalen Presse sehr positiv besprochen. Auch die „FR“ scheint von Idee und Umsetzung des Stückes angetan, bringt in ihrem Artikel aber einen Klops, der Seltenheitswert hat:
Zudem wird in dem Stück die Entwicklung der beiden Berliner skizziert. Während Tucholsky mit den Jahren und geprägt von den zwei Weltkriegen zunehmend sarkastischer wird, glaubt man bei Reiser vermehrt den Poeten zuhören.
Dass Tucholsky den Zweiten Weltkrieg hat kommen sehen, ist hinreichend bekannt. Aber dass er als Toter über dessen tatsächlichen Schrecken noch sarkastischer wurde, dürfte selbst in seinem Falle sehr unwahrscheinlich sein.
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[…] Wenige Tage vor seinem Kino-Start beschäftigt der "Führer"-Film Dani Levys weiterhin das Feuilleton. Die Frankfurter Rundschau, bekanntlich nicht sonderlich Tucholsky-fest, wollte dem rätselhaften Filmeinstieg auf den Grund gehen. Und fragte den Regisseur: Herr Levy, sie haben ihrem Film ein Zitat von Kurt Tucholsky vorangestellt: "Man muss die Nationalsozialisten küssen, wo man sie trifft." Tucholsky ist 1933 ins Exil gegangen, hat 1935 Selbstmord begangen. Warum dieses Zitat? […]
Pingback by Sudelblog.de - Das Weblog zu Kurt Tucholsky » Gut geküsst, Levy — 8.1.2007 @ 22:26