Keine Chance für Deserteurdenkmal in Ulm

Auch beim diesmaligen Anlauf hat es wieder nicht geklappt: Der Hauptausschuss des Gemeinderates Ulm hat es am Donnerstag mit den Stimmen von CDU und FWG/FDP abgelehnt, einem von Hannah Stütz-Mentzel geschaffenen Denkmal für Deserteure einen öffentlichen Platz in der Donaustadt zuzuweisen. Wie die „Südwestpresse“ berichtete, verzichteten die Vertreter der beiden genannten Fraktionen darauf, ihre Entscheidung zu erläutern. Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner begründete seine ablehnende Haltung mit einem Beschluss des Ulmer Gemeinderates, der bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gefasst worden sei. Demnach sollte in der Stadt nur eine einzige Gedächtnisanlage an alle Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnern.

Nach Auffassung des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Markus Kienle zeugt dies jedoch von einem „nivellierenden historischen Verständnis“. Aber auch die SPD konnte sich nicht dazu durchringen, das Denkmal geschlossen zu unterstützen. Ein Vertreter stimmte für den entsprechenden Antrag der Grünen, zwei enthielten sich ihrer Stimme. Allerdings brachte die SPD den Vorschlag ins Spiel, die Skulptur beim ehemaligen Konzentrationslager Oberer Kuhberg aufzustellen. Nach der Ablehnung des Antrags sei dieser Vorschlag aber nicht mehr diskutiert worden, schrieb die „Südwestpresse“.

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