Völlig GaGa
Da am 21. Dezember 2005, dem 70. Todestag von Kurt Tucholsky, die Urheberrechte an seinem Werk erlöschen, ist das Projekt Gutenberg bestrebt, zu diesem Datum digitale Versionen von Tucholsky-Texten bereitstellen zu können. Um Texte schnell und kostengünstig zu digitalisieren, hat das Projekt Gutenberg die Website „www.gaga.net“ eingerichtet, – wobei GaGa für „Gemeinsam an Gutenberg arbeiten“ steht. Bei GaGa geht es darum, eingescannte Texte am Bildschirm Korrektur zu lesen und auf diese Weise zuverlässige digitale Literaturversionen zu erstellen. Von Tucholsky befinden sich derzeit drei Sammelwerke mit insgesamt 1064 Seiten in der ersten Bearbeitungsstufe.
Auch wenn das Projekt GaGa sehr sinnvoll erscheint: Wesentlich sinnvoller wäre es, von Tucholsky ein ähnliches Internetangebot zu erstellen, wie es beispielsweise das Heinrich-Heine-Portal liefert. Dessen Ziel ist es:
Werke und Briefe sowie Dokumente zu Leben, Werk und Wirkung Heines auf der Basis moderner Standards zur anwendungsneutralen Datenkodierung (SGML/XML) erfassen und als integriertes digitales Informationssystem frei im Internet zugänglich machen.
Und es ist auch nicht so, dass Tucholsky-Texte überhaupt digitalisiert werden müssten. Schließlich gibt es seit 1999 bereits die von Direct Media publizierte Tucholsky-CD als Band 15 der Digitalen Bibliothek. Derzeit ist diese CD aber nicht lieferbar. Das hat vermutlich auch etwas damit zu tun, dass in ein paar Monaten gewisse Urheberrechte ablaufen.
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