Lesemarathon ohne Lösung
„Wildau ist eine sehr vielfältige Gemeinde. Dabei ist es besonders gut gelungen, den technischen Fortschritt und die wissenschaftliche Ausrichtung in Einklang mit der wunderschönen Natur zu bringen“, heißt es etwas holprig in der Wikipedia über den Ort südöstlich von Berlin. Damit neben Technik und Natur auch mal etwas Kultur geboten wird, hatte sich die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft einen nächtlichen Lesemarathon einfallen lassen. Wildauer Prominente, schrieb die Märkische Allgemeine Zeitung, hätten vor etwa 100 Zuschauern aus den Werken Kurt Tucholskys vorgelesen. Der Veranstalter machte es dabei richtig spannend:
Die Preisfrage des Abends konnte zu Anfang niemand beantworten: Was haben Wildau und Tucholsky gemeinsam?
Die vorgetragenen Texte, darunter „Schloss Rheinsberg“ (offenbar eine Melange aus „Rheinsberg“ und „Schloß Gripsholm“), „Wo kommen die Löcher im Käse her -?“, „Der Mensch“ und „Die Kunst, falsch zu reisen“, trugen wohl nicht dazu bei, die Frage zu beantworten. Denn wie heißt es in dem Artikel zum Schluss:
Um noch auf die Preisfrage zurückzukommen: Tucholsky und Wildau haben nichts gemeinsam. So lautete die richtige Antwort des Publikums am Ende des Abends.
Da können Berlin und Rheinsberg ja aufatmen.
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