19.12.2005

Würdigungen II.

Nachdem der „Tagesspiegel“ sich bereits auf die Spuren Tucholskys in Berlin begeben hatte, betrachtet die „taz“ an diesem Montag die literarischen Reminiszenzen Tucholskys an Hamburg. Wie in dem Text „Du schönste deutsche Stadt“ richtig festgestellt wird, hatte Tucholsky einen durchaus engen Bezug zur Hansestadt. Sein alter Kriegskamerad und Freund Hans Fritsch wohnte dort, der unter seinem Spitznamen Jakopp auch häufig in Tucholskys Texten auftauchte.

Besonders viel hat sich „taz“ -Autor Bernhard Röhl zum Thema allerdings nicht einfallen lassen. Sein Text beschränkt sich im Wesentlichen auf eine Nacherzählung von Tucholskys Artikel „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. Aber wenigstens war die „taz“ so ehrlich und verpasste ihrer Würdigung den zutreffenden Untertitel: „Nüchterner Betrachtungen wirrer Nachhall“.

Auch die wohl prägnanteste Bemerkung Tucholskys zu Hamburg hat die „taz“ nicht erwähnt:

Was das Persönliche angeht: ich bin gar nicht über Berlin gefahren, sondern über die einzige deutsche Stadt, in der ich leben könnte: über Hamburg.

Das schrieb Tucholsky in einem Brief vom 18. Februar 1930 an die Journalistin Marierose Fuchs.

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