9.8.2005

Auf Sand gedichtet

Brandenburg hat nicht nur viele Seen und Sandkörner, sondern auch ein gutes Dutzend literarischer Gedenkstätten zu bieten. Das scheint verwunderlich, hat es doch sogar Theodor Fontane nicht besonders lange in seinem Heimatort Neuruppin ausgehalten. Wenn man aber bedenkt, dass sich auch das Tucholsky-Literaturmuseum nicht in Tucholskys Heimatstadt Berlin, sondern in dessen Kurzurlaubsziel Rheinsberg befindet, kommen schon etliche Gedenkorte zusammen. Einen Überblick über diese Stätten hat nun das Literaturbüro Brandenburg veröffentlicht. Die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ haben sich diesen literarischen Reiseführer angeschaut und ihn recht positiv rezensiert. An der Aufmachung des 70-seitigen Büchleins gab es aber einiges auszusetzen:

Von dem wenig lockenden Einband mit dem unscharfen Bild einer unbestimmten märkischen Wald- und Seenlandschaft sollte man sich also nicht abschrecken lassen. Auch nicht von den ebenso verwaschen en Fotos der Erinnerungsstätten im Buch selbst, die dazu keine besonders ästhetischen Ausschnitte zeigen. Und warum hängt eigentlich das Literaturbüro weiterhin an der alten Rechtschreibung? Obwohl doch die neue seit Sommer für alle brandenburgischen Schüler verbindlich ist? „Schloß“ statt „Schloss“. Wer will denn das noch lesen? Auch an dem sehr kleinen Schriftbild könnte man mäkeln.

Etwas zu mäkeln gibt es allerdings auch an der Rezension. „Große Literaten der Mark im Taschenbuch“ lautet die Überschrift, was den Eindruck erweckt, als handele es sich bei dem Buch um eine Anthologie brandenburgischer Autoren.



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