31.8.2005

Friedliche Wahl-Kampagnen

Nichts sollte einem für gewöhnlich ferner liegen, als für die „Bild“-Kolumnen des früheren FAZ-Herausgebers Hugo Müller-Vogg Partei zu ergreifen. Bei dem aktuellen Beitrag zu „Berlin-Intern“ liegt die Sache dagegen anders. In diesem Falle liefern sich Müller-Vogg und die SPD-Granden Erhard Eppler, Egon Bahr und Hans-Jochen Vogel einen bizarren Streit darüber, wie und warum manchen Leuten der Friedensnobelpreis verliehen wurde.

Der Hintergrund: Die vergangene Woche verbreitete Meldung, wonach Bundeskanzler Gerhard Schröder für den Friedensnobelpreis nominiert worden sei, hat Müller-Vogg zu einem kleinen historischen Ausflug animiert. Nach dem Motto: „Ja, ja, wir wissen schon, wie eine solche Nominierung zustande kommt“, insinuiert er zunächst, dass der Schriftsteller und bekennende Schröder-Fan Günter Grass da wohl seine Hände im Spiel hatte. Um diese „Unterstützer-These“ zu belegen, erinnert er darin, dass es auch für Willy Brandts Nominierung prominente Fürsprecher gab. Und es bleibt nicht unerwähnt, dass Brandt aktiv daran beteiligt war, Mitte der 1930er Jahre das Nobelpreiskomitee dazu zu bewegen, den Preis dem KZ-Häftling Carl von Ossietzky zu verleihen.

Gegen diese Darstellung wehrt sich nun die SPD. In einem „offenen Brief“ Brief an „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann bezeichnen Bahr, Eppler und Vogel die Kolumne als „schändliches Schmierenstück“, in dem Brandt und von Ossietzky nachträglich „diffamiert“ würden. Und warum?

Willy Brandt ist von der Entscheidung des Komitees im November 1971 genauso überrascht worden wie seine engsten Mitarbeiter. ‚BILD‘ kennt die festgelegten Prozeduren der Nominierung, von denen natürlich nicht zugunsten von Deutschen abgewichen wird.

Kaum anzunehmen, dass Bahr, Eppler und Vogel selbst glauben, was sie da geschrieben haben. Wird ein Mensch etwa dadurch diffamiert, dass sich andere für ihn einsetzen? Im Gegenteil. Die verdeckte Nobelpreiskampagne für Ossietzky war wohl eine der bewundernswürdigsten Leistungen der deutschen Exil-Literaten. Und selbst Brandt räumte in einem Vorwort zu einer Ossietzky-Biographie ein:

Bei dieser „Kampagne“ ging es uns 1935/36, am Beispiel Ossietzkys, um das Schicksal der politischen Gefangenen. Es ging uns auch um die Entlarvung einer wahnwitzigen Politik, die zum Krieg führen musste. Es war nicht leicht, dafür Gehör zu finden.
Hermann Vinke: Carl von Ossietzky. Mit einem Vorwort von Willy Brandt. Hamburg 1978, S. 4

Auch im Falle Brandts dürfte es einigen Menschen darum gegangen sein, an dessen Beispiel eine friedensfördernde Politik zu unterstützen. Und vielleicht mag das sogar bei Schröders Nominierung zutreffen.

Die Kampagne für Ossietzky ging im wesentlichen auf den „Freundeskreis Carl von Ossietzky“ zurück, dem rund 20 deutsche Emigranten und nicht-deutsche Helfer angehörten. Die meiste Arbeit im Hintergrund leisteten aber die drei Frauen Hedwig Hünicke, Hilde Walter, Milly Zirker sowie Konrad Reisner. Auch Tucholsky beobachtete die Kampagne aufmerksam, wie folgende Briefausschnitte zeigen:

Die Nobelpreis-Aussichten für jenen scheinen vorhanden. Ich habe kräftig nachgestoßen.
7.10.1934

Die Tatsache, daß er für den Nobelpreis vorgeschlagen worden ist, soll einen „Übergriff niederer Instanzen“ bisher verhindert haben – andererseits ist die Gefahr gewachsen, weil er ihn nicht bekommen hat. Kameraden sollen ihm in der aufopferndsten Weise geholfen haben, aber das ist für sie selbst gefährlich.

Über den Nobelpreis werde ich nichts sagen und kaum etwas schreiben – darauf hat keiner einen Anspruch, und es erscheint mir als ein Denkfehler, die Kommission zu beschimpfen, die ihm den nicht gibt – natürlich aus Feigheit nicht gibt, was die Norweger auch ganz deutlich sagen. Aber diese Kritik gefällt mir nicht, wenn sie von mir kommt.
19.12.1935

Tucholsky sollte die Verleihung des Preises nicht mehr erleben. Seine letzte publizistische Anstrengung bestand darin, Knut Hamsun in norwegischen Medien schärfestens dafür anzugreifen zu dürfen, dass dieser sich abfällig über Ossietzky geäußert hatte. Aber selbst das blieb ihm verwehrt.

30.8.2005

Aus gegebenem Anlass

In der „FAZ“ mokiert sich Jochen Stöckmann äußerst kunst- und kanzlerkritisch über eine Aktion, mit der Gerhard Schröder seit 1994 vor sämtlichen Wahlen unterstützt wird. Am vergangenen Sonntag war es in Hannover wieder einmal soweit. Künstler um Klaus Staeck und Siegfried Neuhausen präsentierten ihr Kunstwerk, in diesem Wahljahr ein „Potpourri von Stühlen“. Schröder überreichte dabei den Kunstpreis „Aus gegebenem Anlass“ an Jochen Gerz.

Der Tenor des FAZ-Textes „Stühlerücken“ lautet eindeutig: Wenn die falschen Künstler für den falschen Kanzler werben, kann nichts Anständiges dabei herauskommen, schon gar keine Kunst. In den Worten Stöckmanns: „Und die glückliche Ahnungslosigkeit der Kunst harmoniert aufs beste mit der kecken Unwissenheit der Politik.“ Und um Kurzatmigkeit des Schröderschen Politiktreibens aufzuzeigen, bemüht er zwei Sätze Tucholskys, in denen dieser über die Aufgeblasenheit des Berliner Geschäftsbetriebs urteilte:

Übermorgen haben sie alles vergessen: euer Projekt, den Künstler und die Skizzen. Und frohen Herzens stürzen sie sich auf das nächste Ding…
Ignaz Wrobel: „Berliner Geschäfte“, in: Berliner Tageblatt, 27.1.1920

Was Tucholskys Klage mit der Kunstaktion zu tun, weiß wohl nur Stöckmann. Schließlich wird in „Berliner Geschäfte“ lediglich geschildert, wie die Unternehmer für ihre hochfahrenden Projekte Künstler und andere potenziellen Mitarbeiter aufscheuchen, um anschließend das Projekt und die Künstler ebenso schnell wieder zu vergessen. Im Falle der Kunstaktion scheint es aber genau umgekehrt zu sein. Die Initiative ging von den Künstlern aus, und wie lange Schröder sich an die 25 Stühle des Potpourris erinnert, ist wirklich ihm selbst überlassen.

Eines muss man dem FAZ-Text aber zugute halten. Es wird darin anschaulich geschildert, wie so manche Zitate in die Welt gesetzt werden:

„Weitermachen gegen das Aufhören“, dieser Mahnung des Künstlers wolle er gerne folgen, verkündet siegesgewiß der Preisredner. Tatsächlich hat Gerz diesen Satz nie gesagt. Es ist die kurzschlüssige Schlagzeilenformulierung eines Kritikers, von einem Sprecher der Künstlerinitiative zitiert, von Schröder aufgeschnappt und flugs zur gängigen Parole umgewertet.

29.8.2005

Die beleidigten Gewerkschaftler

Vor wenigen Wochen ist ein neuer Band von Tucholskys „Gesamtausgabe“ erschienen. Der Band 11 versammelt die Texte aus dem Jahre 1929, deren 178. Neben den ausführlichen Erläuterungen enthält der Band auch eine Reihe von Texten, die in den bislang erschienenen Sammelbänden nicht enthalten sind. Die meisten dieser „neuen“ Artikel sind nicht sonderlich spektakulär. Einer hat es aber in sich: Passt er doch exakt auf jene Diskussion, die seit Bekanntwerden der VW-Korruptionsaffäre geführt wird. In seinem Artikel „Hoppe – Hoppe – Reiter!“ beschäftigte sich Tucholsky mit der Frage, wie Gewerkschaftler durch den Umgang mit den „Großkopfeten“ in Versuchung geführt werden:

Habe ich alle Gewerkschaftssekretäre beleidigt?
Vielleicht steckt jener Kritiker seine Nase einmal in die ‚Soziologie des Parteiwesens‘ von Robert Michels. Er wird darin finden, daß es eine Art von Gesetz gibt, dem leider alle die unterliegen, die sich nicht dagegen aufrappeln können: ein Gesetz, wonach der Vertreter der Arbeiterinteressen sich rasch dem Gegner anpaßt. Das ist eine große Gefahr. Es gehört ein Unmaß von Charakterstärke, von Glauben an die Sache, von echter Manneskraft dazu, im jahrelangen Verkehr mit den „Großkopfeten“ nicht die Balance zu verlieren. Da färbt vieles ab: die Umgangsformen, die Luft, die guten Zigarren …
Kurt Tucholsky: „Hoppe – Hoppe – Reiter!“, in: Die Arbeiterstimme (Dresden), 21.9.1929

Die drei Pünktchen nach den Zigarren waren für die Boulevardpresse natürlich das Interessanteste an der ganzen Affäre.

27.8.2005

Lafontaine und das Geld

Im Grunde gibt es leider wenig Veranlassung, den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine vor seinen Kritikern in Schutz zu nehmen. Aber angesichts der Diskussion um dessen Lebensstil sei daran erinnert, was Tucholsky schon 1931 über die Vereinbarkeit sozialistischer Positionen und persönlichem Besitz feststellte:

Wenn ein Kommunist arm ist, dann sagen die Leute, er sei neidisch. Gehört er dem mittleren Bürgertum an, dann sagen die Leute, er sei ein Idiot, denn er handele gegen seine eignen Interessen. Ist er aber reich, dann sagen sie, seine Lebensführung stehe nicht mit seinen Prinzipien im Einklang.
Worauf denn zu fragen wäre: Wann darf man eigentlich Kommunist sein -?
Peter Panter: „Schnipsel“, in: Die Weltbühne, 3.11.1931, S. 673

22.8.2005

Stöckelschuhe im Einheitsbrei

Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich die Feuilletons der „Neuen Zürcher Zeitung“ und des Berliner „Tagesspiegels“ abgesprochen haben. Aber die Art und Weise, in der sich zwei Beiträge in deren Sonntagsausgaben ergänzen, ist schon frappant. Da beklagt Regula Freuler in der „NZZ“ den „optischen Einheitsbrei auf dem Büchertisch“ und lässt Tucholsky meckern:

„Neuerscheinung! Soeben erschienen! Nur ja nichts lesen, was schon länger als vier Tage aus der Druckerpresse heraus ist!“ Kurt Tucholsky hatte gut schimpfen. Wenn er bereits 1930 den Buchmarkt als „Hochflut“ bezeichnet – durch die er als Kritiker viele Bahnen zog -, gehört heute eigentlich ein Tiefsee-Tauchbrevet ins Curriculum von Literaturredaktoren.

Aber nicht nur die schiere Masse an Neuerscheinungen stört Freuler:

Wenn es nur die Flut wäre. Schlimmer ist der optische Einheitsbrei: Stöckelschuhe, Frauenbeine, Stöckelschuhe, Frauenbeine – zum Davonlaufen!

Da hatten es die Leser früherer Generationen noch besser, um auf den Artikel im „Tagesspiegel“ zu sprechen zu kommen. Schon Tucholsky lobte 1932:

Wenn ich nicht Peter Panter wäre, möchte ich Buchumschlag im Malik-Verlag sein. Dieser John Heartfield ist wirklich ein kleines Weltwunder. Was fällt ihm alles ein! Was macht er für bezaubernde Dinge. Eine seiner Fotomontagen habe ich mir rahmen lassen, und aufbewahren möchte man sich beinah alle.

Letzteres war gar nicht nötig, denn das haben andere für Tucholsky übernommen. Das Ergebnis dieser Sammelleidenschaft lässt sich nun in einem äußert umfangreichen Bildband bewundern, den der „Tagesspiegel“ in dem Artikel „Eingeschlagen, umgeschlagen“ präsentiert:

„Blickfang. Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage 1919 – 1933“ heißt das monumentale Kompendium, das in 86 alphabetisch geordneten Kapiteln glatte 1000 Buchumschläge farbig wiedergibt und oft die Rückseiten und Buchrücken dazu.

Vielleicht lassen sich ja einige Graphiker von dem drei Kilo schweren „Erschlagewerk“ aus dem Holstein-Verlag inspirieren, damit die Prophezeiung der „NZZ“ fürs nächste Jahr vielleicht doch nicht wahr wird:

„Wir wollen nicht das Neuste lesen; wir wollen das Beste, das Bunteste, das Amüsanteste lesen.“ Die Waage, lieber Herr Tucholsky, die diese drei im Gleichgewicht hält, muss erst noch erfunden werden. Bis dahin gilt: Auf in die nächste Stöckelschuh-Saison!



Von John Heartfield gestaltetes Cover

20.8.2005

Schlichte Gedichte

Aus merkwürdigem Anlass befasst sich die „FAZ“ heute ein wenig mit Leben und Werk der Schriftstellerin und Journalistin Mascha Kaléko. In ihrem Text „Momentaufnahme eines aufgeräumten Gemüts“ erweckt Renate Schoschtak den Eindruck, als sei der Gedichtband „In meinen Träumen läutet es Sturm“ soeben neu bei DTV herausgekommen. Dem ist aber überhaupt nicht so. Die erste Auflage erschien bereits 1977, die 18. Auflage im Jahre 1998. Warum das Buch anlässlich der soundsovielten Neuauflage wieder präsentiert wird, weiß wohl nur die „FAZ“.

Davon abgesehen, versucht Schoschtak die Lyrik Kalékos in damalige Strömungen einzuordnen:

Kaleko besitzt wie die Zeitgenossen, mit denen sie in dieselbe Schublade gelegt wird – Kästner, Tucholsky, Ringelnatz, Klabund – und wie ihr großer Ahnherr Heine, was in Deutschland rar ist: Anmut, Humor, Witz.

Und warum verweigert die „FAZ“ Frau Kaléko konsequent den Akzent? So rar dürften die Häkchen in den digitalen Setzkästen noch nicht geworden sein.

Leicht verdutzt

Es ist wirklich verwunderlich, wie manche Leute mit Zitaten umgehen. Da befasst sich ein Christian Schütte in der „FTD“-Kolumne „Casual Friday“ mit den politischen Umgangsformen sowie der Frage, wann in der Politik geduzt oder gesiezt wird. Und zieht dabei in historisches Beispiel heran:

Es ist ein bisschen so wie mit der legendären KPD. Deren professionelle Umgangsformen fasste der bürgerliche Linke Kurt Tucholsky einmal in den folgenden Satz: „Schade, dass er nicht in der Partei ist – sonst könnte man ihn jetzt ausschließen.“

Warum nicht einfach das Original nehmen? Dort heißt es viel passender:

KPD. „Schade, daß Sie nicht in der Partei sind – dann könnte man Sie jetzt ausschließen!“
Peter Panter: „Schnipsel“, in: Die Weltbühne, 26.1.1932, S. 140

19.8.2005

His master’s voice

Wer wollte nicht schon immer mal gehört haben, wie Großdichter Goethe selbst den „Zauberlehrling“ aufsagte? Was bei Goethe und Schiller leider nicht möglich ist, kann bei 15.000 anderen deutschen Autoren Wirklichkeit werden. Von so vielen Schriftstellern besitzt das Deutsche Literaturarchiv in Marbach entsprechende Aufnahmen, wie die „Stuttgarter Zeitung“ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet. Darunter seien auch einige Prominente zu finden:

Zu hören, wie Gottfried Benn oder Paul Celan ihre eigenen Gedichte vorgetragen haben, gewährt eben einen ganz anderen Zugang zu dieser schwierigen Lyrik als der gedruckte Text.

Allerdings gibt es längst nicht von allen bekannten Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts solche Aufnahmen. Auch nicht von einem, der bekanntermaßen sogar im Rundfunk aus seinen Werken vorgetragen. Eine häufige Anfrage muss Archiv-Leiter Andreas Kozlik daher immer abschlägig beantworten:

Immer wieder werde er gefragt, ob es in Marbach auch die Stimme von Kurt Tucholsky zu hören gebe, erzählt Kozlik. Doch in diesem Fall muss er die Besucher enttäuschen, da bleibt dem Literaturfreund nur das geschriebene oder gedruckte Wort.

15.8.2005

Wählende mieden Bayern

Die Verve, mit der sich ein gewisser Herr Edmund Stoiber derzeit in Regionen außerhalb seines Heimatlandes unbeliebt zu machen versucht, reizte manche Kommentatoren schon zu tiefenpsychologischen Analysen. Für den Berliner „Tagesspiegel“ forderteStephan-Andreas Casdorff außerdem:

Man sollte mal mitstenografieren, was die Leute so reden, schrieb Kurt Tucholsky. Manche tun es inzwischen. Wir lesen: Beleidigungen, Belehrungen, Beschimpfungen. Was die Politiker sich, einander und uns, dem Publikum, zumuten, ist schier unerträglich, ist eine Zumutung.

Bei Tucholskys Aufforderung handelte es sich jedoch nicht darum, die Reden von Politikern mitzuschreiben, sondern die Pseudo-Dialoge des Alltags. Denn was Herr Stoiber bei gewissen Gelegenheiten gesagt hat, ist von den Nachrichtenagenturen sogar fein säuberlich notiert worden. Wer dem gedruckten Wort nicht glaubt, kann sich sogar die Originalrede anhören und selbst „mitstenographieren“.

Was Stoiber mit seinen Beschimpfungen erreichen will, gibt den meisten Beobachtern allerdings immer noch Rätsel auf. In den zwanziger Jahren führte die ausländerfeindliche (Ausländer = Preußen und Juden) Politik der bayrischen Regierung dazu, dass Tucholsky die Kampagne „Reisende, meidet Bayern!“ ins Leben rief. So etwas will Stoiber nun bestimmt nicht wieder provozieren. Viel weniger Fantasie benötigt man, um Stoibers Ausfälle als Rache dafür zu sehen, dass 2002 viele Wähler einen bayrischen Kandidaten gemieden haben.

13.8.2005

Literarische Kneipentour

Vor einigen Wochen hat Harald Martenstein in der „Zeit“ bekannt, dass Tucholsky ihm wegen seines Alkoholproblems menschlich immer besonders nahe gestanden habe. Eine Behauptung, die wohl unter die Rubrik „dichterische Freiheit“ fallen dürfte. Vielleicht hat sich davon aber der Berliner „Tagesspiegel“, dessen Chefreporter Martenstein ist, zu einem heute erschienenen Text inspirieren lassen. Tobias Schwartz schreibt in seinem Artikel „Blaue Runde“:

Dichter trinken gut und gern. Das könnte, nüchtern betrachtet, der Grund dafür sein, dass sich Kneipen und Wirtshäuser nach Literaten benennen. Mittlerweile schreibt die Berliner Gastronomieszene regelrecht Literaturgeschichte.

Klar, dass auch das Restaurant Tucholsky an der Tucholsky-Straße erwähnt wird.

Reichlich ist die klassische Moderne vertreten: Da sind das Ringelnatz, das Tucholsky und der Brecht-Keller. Vor kurzem hat noch das Horváth eröffnet.

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