Angerempelte Meinungsfreiheit
Erstmals seit 20 Jahren habe sich die Bundeswehr wieder getraut, in Kassel öffentlich Rekruten zu vereidigen, berichtete die „Frankfurter Rundschau“ am Samstag. Wie es in dem Artikel weiter heißt, habe die Bundeswehr allerdings auf eine Teilnahme der Öffentlichkeit an der Gelöbnisfeier wenig Wert gelegt. Ort und Zeitpunkt seien aus Angst vor Störern nicht den Medien mitgeteilt worden. Ein Teil des deutschen Volkes, dessen Freiheit die Rekruten zu verteidigen gelobten, war daher nicht besonders gern gesehen:
Auf eine kleine Gruppe von Störern, die sich näher an das Geschehen heranwagen, stürzen sich sofort Feldjäger und Polizei. „Soldaten sind Mörder!“, ruft ein junger Mann und muss für das Tucholsky-Zitat den rabiaten Rempler eines Polizisten und einen Platzverweis einstecken. Einige Meter entfernt erklären zwei Gelöbnis-Besucher, wie sie zum Recht auf freie Meinungsäußerung stehen: Den Protestierern, meinen sie, müsse man „gleich richtig aufs Maul hauen“.
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