Von der CD geliebt

Nachdem Wiglaf Droste vor einem Monat ein „Weltbühnen“-Essay von Axel Eggebrecht besprochen hat, widmet er sich dieses Mal in der Hörbuch-Rubrik der „Frankfurter Rundschau“ einer Vertonung von Tucholskys „Rheinsberg“. Da das „Bilderbuch für Verliebte“ eng mit Tucholskys Beziehung zu Else Weil verknüpft ist, wundert es nicht, dass einige Passagen aus der Besprechung gewisse Ähnlichkeiten mit einem Text haben, den Droste vergangenen Jahr in der „taz“ über Tucholskys erste Frau veröffentlichte.

Über das Hörbuch selbst erfährt der Leser sehr wenig. „Die große Stimme von Kurt Böwe in der DDR-Funkfassung erhöht noch das Gewicht des Textes“, meint Droste. Die zu affektiert klingende Stimme von Ulrike Krumbiegel als Claire und vor allem die für einen 21-Jährigen zu alt und gesetzt klingende Stimme von Gunter Schoß als Wölfchen sind dagegen nicht dazu angetan, dem Rheinsberg-Ausflug eine gewisse Authentizität zu verleihen. Ein angenehmeres Hörerlebnis war im Vergleich dazu die „Rheinsberg“-Lesung der Tucholsky-Gesellschaft mit Anna Thalbach, Heike Warmuth und Oliver Urbanski. Für diese Lesung war der Originaltext, anders als bei dem Hörbuch, auch nicht dramaturgisch aufbereitet worden. Schade, dass von dieser Veranstaltung keine Tonaufnahme gibt.

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