Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft hat sich in einem offenen Brief dafür eingesetzt, dass die Stadt Ulm ein bereits vor 16 Jahren geschaffenes Denkmal für Deserteure endlich in ihrem Stadtgebiet aufstellt. Das Schreiben richtet sich an den Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner sowie an die Mitglieder des Gemeinderates, dessen Hauptausschuss am kommenden Donnerstag über die Aufstellung des Denkmal berät.
Die Tucholsky-Gesellschaft begründet ihr Engagement in der Debatte mit dem Hinweis, dass es sich bei der Inschrift auf der von Hannah Stütz-Mentzel geschaffenen Skulptur um ein bekanntes Zitat des Namensgebers der Gesellschaft handele. Kurt Tucholsky hat nach Auffassung der Gesellschaft in dem Text „Die Tafeln“ schon 1925 daran Anstoß genommen, dass die Erinnerung an solche Menschen fehle, die sich aus Überzeugung geweigert hätten, auf ihre Mitmenschen zu schießen. „Dieses fehlende Gedenken ist nach wie vor offenkundig. Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn die Stadt Ulm sich dazu entschließen könnte, diesem Mangel abzuhelfen“, heißt es in dem Brief.