In der wöchentlichen Kolumne, die er zusammen mit Michael Jürgs im Hamburger Abendblatt füllt, hat sich Ex-Stoiber-Berater Michael Spreng in dieser Woche mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff befasst. Mit Blick auf Wulffs legendäres Stern-Interview, in dem er einen fehlenden Machtwillen einräumte, kommt Spreng zu dem Schluss:
Offenbar glaubte er dem Bibel-Wort, dass derjenige, der sich erniedrigt, erhöht werde. Das hat schon Kurt Tucholsky spöttisch kommentiert: der will erhöht werden.
Knapp daneben gesprungen.
Dabei war mit dem „Willen zur Macht“ die Brücke zum richtigen Stichwortgeber doch schon gebaut. Denn niemand anderes als Friedrich Nietzsche himself bemerkte in Menschliches, Allzumenschliches:
87 Lukas 18,14 verbessert. – Wer sich selbst erniedrigt, will erhöhet werden.
Tröstlich für Michael Spreng, dass Wulff auch nicht immer das Ziel trifft, wenn es um Tucholsky-Zitate geht.