Hörspielpreis für „Schloß Gripsholm“

Da wird sich Tucholsky im „Nachher“ aber gefreut haben. Die Besucher des Hörspielkinos im Berliner Großplanetarium am Prenzlauer Berg haben den „Hörspielkino-Publikumspreis 2007“ an „Schloß Gripsholm“ verliehen. Und zwar in einer Hörspielversion aus dem Jahr 1964 in der Regie von Hans Knötzsch. In der Produktion des DDR-Rundfunks sprachen Fred Düren, Ursula Karusseit, Hans-Joachim Hanisch, Angelica Domröse und Regine Toelg.

Der Preis wird am 1. Dezember um 20 Uhr im Planetarium verliehen. An wen eigentlich? Autor und Regisseur sind seit 72 beziehungsweise 11 Jahren tot.

Tucholsky hatte über gehörte Literatur selbstverständlich seine eigenen Ansichten:

Der Rundfunk kann die Literatur der Lebenden fördern – obgleich das Ohr nicht so aufnahmefähig ist wie das Auge, und hier besteht eine Gefahr. Für faule Leser macht manchmal eine „Bücherstunde“ die Lektüre eines Buches überflüssig – hat er etwas über ein Werk gehört, so kann es geschehen, daß er es nicht mehr liest. Aber diese Gefahr ist klein im Vergleich zu dem Nutzen, den eine anregende Bücherstunde schaffen kann.
Peter Panter, in: Der Deutsche Rundfunk, 6.9.1929, Nr. 36, S. 1145

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