„Außen rot und innen …“ heißt das Tucholsky-Programm mit Hannelore „Bella Block“ Hoger, Dietmar Mues und Joachim Kuntzsch, das in diesen Tagen in Berlin gespielt wird. Die (Berliner) Presse zeigte sich zufrieden.
„Der Tagesspiegel“ schreibt:
Das Vergnügen, nach langer Zeit mal wieder die rothaarige Charakterschauspielerin aus Hamburg an der Spree auf einer Bühne zu sehen, war gleichzeitig mit der herzhaft aufgefrischten Erinnerung an einen großen Berliner verbunden. Ist der Abend mit Rezitation und Gesang doch Kurt Tucholsky gewidmet, der am 9. Januar 1890 in der Lübecker Straße geboren wurde und am 21. Dezember 1935 seinem Leben im Exil in Göteborg ein Ende setzte, weil ihm ‚der Grund zu kämpfen, die Brücke, das innere Glied, die raison d’être fehlte‘.
Bei „Zeit-online“ heißt es, mithilfe von dpa:
Hannelore Hogers liebt Kurt Tucholsky – und das Publikum liebte Hannelore Hoger. Bei der Premiere ihres Tucholsky-Abends im Berliner Theater am Kurfürstendamm zeigten sich die Zuschauer am vergangenen Abend von der Theater- und Fernsehschauspielerin begeistert.
Dem „taz“-Rezensenten Jörg Sundermeier gefiel allerdings der erste Teil des Abends nicht besonders,
denn man ist es nicht mehr gewohnt, in dem edlen ehemaligen Reinhardt-Theater am Kudamm dümmliches Boulevardtheater zu sehen.
Was auch daran gelegen haben mag, dass Sundermeier nicht alle Texte richtig verstanden hat:
Schon als Dietmar Mues zuvor einen Text über die Unterschiede zwischen den Menschen vortrug und sich in den Satz „Der Mann will nicht denken …“ gesteigert hatte, lachten auch die meisten Frauen im Publikum. Den Satz „… die Frau kann nicht denken“ sprachen dann sogar einige Eifrige mit.
Soweit damit dieser Tucholsky-Text gemeint ist, geht es darin weniger um die Unterschiede, als um das Gemeinsame, das die Menschen verbindet.
Mit dem zweiten Teil des Abends konnte Sundermeier dagegen zufriedengestellt werden:
„Doch im zweiten Teil haben sich die Mues, Hoger und der singende Professor Kuntzsch ganz offensichtlich auf den weitaus besseren Teil des Tucholskyschen Werks besonnen, und nun geben sie dem Publikum, dass sie in der ersten Hälfte mit billigen Witzen angeheizt haben, was es braucht und eigentlich nicht gewollt hat: den politischen Tucholsky, bei dem es nicht mehr um dumme Frauen und geile Herren geht (…).“
Noch bis 26. August ist das Programm „Außen rot und innen …“ im Theater am Kurfürstendamm zu sehen.