Die „Financial Times Deutschland“ freut sich darüber, dass man die Politik von US-Präsident George W. Bush auch angreifen kann, ohne Stimmen aus der linken Weltverbesserungsecke bemühen zu müssen. In einem Artikel über die Website des amerikanischen Politik-Magazins „Foreign Affairs“ schreibt Mark Böschen:
Erfrischend finde ich, dass die hier schreibenden Historiker und Außenpolitikstrategen so schamlos über die Regierung Bush herziehen wie sonst nur die Autoren der Flugblätter, mit denen die Anhänger der Weltrevolution die Mensatische deutscher Universitäten eindecken. Anders als bei Pamphleten der Organisation Linksruck beginnt in Foreign Affairs aber nicht jeder Artikel mit einem Zitat von Kurt Tucholsky oder Berthold Brecht.
Dieses alles andere als „erfrischende“ Defizit lässt sich selbstverständlich nur mit einer völligen Unkenntnis der Brechtschen und Tucholskyschen Schriften in den USA erklären. Den in „Foreign Affairs“ schreibenden Historikern und Außenpolitikstrategen seien daher die raren, aber immerhin vorhandenen Tucholsky-Übersetzungen ins Englische wärmstens ans Herz gelegt. Sonst wird das nie was mit der „Befreiung von Tyrannei und Hoffnungslosigkeit“ und so weiter.
Und vor allem müsste Mark Böschen dann nicht mehr den Vornamen des Herrn Brecht von irgendwelchen dubiosen Mensa-Pamphleten abschreiben.