Es ist schon ein wenig merkwürdig, dass in Tucholskys bekanntesten Büchern zwei Schlösser eine Hauptrolle spielen. Und beide Orte profitieren seither von ihrer literarischen Popularität. Ohne Tucholsky würden etliche Besucher weniger ihren Weg ins märkische Rheinsberg finden. Auch Schloss Gripsholm ist vielen deutschen Touristen wegen der „kleinen Sommergeschichte“ ein Begriff. Konsequent scheint es daher, dass die Städtchen Rheinsberg und Mariefred, wo Tucholsky außerdem begraben liegt, eine Städtepartnerschaft begründet haben.
Die deutsch-schwedische Verbindung werde auch konkrete Projekte zur Folge haben, heißt es in dem Artikel „Ein Hauch von Tucholsky“ in der „Schweriner Volkszeitung“.
„Inzwischen besteht ein regelmäßiger Austausch, insbesondere auf künstlerischer Ebene“, sagt Rheinsbergs Bürgermeister Manfred Richter (SPD). Mit der offiziellen Beurkundung der Partnerschaft in diesem Jahr hoffe er nun auf weitere gemeinsame Projekte und zunehmende Touristenströme in beide Richtungen. „Wir planen auch eine Broschüre über Rheinsberg in schwedisch, die in Mariefred ausliegen soll.“ Zudem sei eine Tucholsky-Dauerausstellung in der schwedischen Stadt angedacht. Schließlich, so betont Böthig, „ist in Mariefred ein Bewusstsein für Tucholsky vorhanden.“