Lafontaine und das Geld

Im Grunde gibt es leider wenig Veranlassung, den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine vor seinen Kritikern in Schutz zu nehmen. Aber angesichts der Diskussion um dessen Lebensstil sei daran erinnert, was Tucholsky schon 1931 über die Vereinbarkeit sozialistischer Positionen und persönlichem Besitz feststellte:

Wenn ein Kommunist arm ist, dann sagen die Leute, er sei neidisch. Gehört er dem mittleren Bürgertum an, dann sagen die Leute, er sei ein Idiot, denn er handele gegen seine eignen Interessen. Ist er aber reich, dann sagen sie, seine Lebensführung stehe nicht mit seinen Prinzipien im Einklang.
Worauf denn zu fragen wäre: Wann darf man eigentlich Kommunist sein -?
Peter Panter: „Schnipsel“, in: Die Weltbühne, 3.11.1931, S. 673