His master’s voice

Wer wollte nicht schon immer mal gehört haben, wie Großdichter Goethe selbst den „Zauberlehrling“ aufsagte? Was bei Goethe und Schiller leider nicht möglich ist, kann bei 15.000 anderen deutschen Autoren Wirklichkeit werden. Von so vielen Schriftstellern besitzt das Deutsche Literaturarchiv in Marbach entsprechende Aufnahmen, wie die „Stuttgarter Zeitung“ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet. Darunter seien auch einige Prominente zu finden:

Zu hören, wie Gottfried Benn oder Paul Celan ihre eigenen Gedichte vorgetragen haben, gewährt eben einen ganz anderen Zugang zu dieser schwierigen Lyrik als der gedruckte Text.

Allerdings gibt es längst nicht von allen bekannten Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts solche Aufnahmen. Auch nicht von einem, der bekanntermaßen sogar im Rundfunk aus seinen Werken vorgetragen. Eine häufige Anfrage muss Archiv-Leiter Andreas Kozlik daher immer abschlägig beantworten:

Immer wieder werde er gefragt, ob es in Marbach auch die Stimme von Kurt Tucholsky zu hören gebe, erzählt Kozlik. Doch in diesem Fall muss er die Besucher enttäuschen, da bleibt dem Literaturfreund nur das geschriebene oder gedruckte Wort.