Axel Hacke regt sich in seiner wöchentlichen Kolumne im Berliner „Tagesspiegel“ über den unsachgemäßen Gebrauch des Adjektives deutsch und seiner Steigerungsformen auf. In seiner durchaus begründeten Kritik beruft er sich dabei auf Tucholsky, der 1924 schrieb:
Der Ursprungsort, der in den meisten Fällen selbstverständlich ist, wird in eine positive Bewertung umgelogen, und das ganze Land kriegt mit der Zeit den Größenwahn. Man kann keine Zeitschrift mehr aufschlagen, ohne daß einem auf jeder Seite dreimal versichert wird, dieses sei deutsch, jener habe deutsch gehandelt, und der dritte habe nach deutscher Art Konkurs oder sonstwas gemacht.
Ignaz Wrobel: „‚deutsch'“, in: Die Weltbühne, 24.7.1924, S. 155
Kein Wunder, dass Hacke an der Aufgabe verzweifelt, sich die Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel ein wenig „ostdeutscher“ vorzustellen. Sein Fazit:
Sagen wir es so: „Deutsch“ ist in erster Linie eine Sprache, die von den Menschen in Deutschland gesprochen wird. Von manchen gut, von anderen besser.
Was vom Kolumnisten zu beweisen war.